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Kompressor für Luftfedersysteme: ja oder nein

Kompressor für Luftfedersysteme: ja oder nein

Luftfederungen sind mittlerweile eine Standardausstattung für Freizeit- und Nutzfahrzeuge wie Busse, Kastenwagen sowie teil- oder vollintegrierte Wohnmobile. Sie bieten sowohl Komfort- als auch Sicherheitsvorteile und verbessern das Fahrverhalten spürbar – egal, ob auf Schotterstraßen, Landstraßen oder Autobahnen. Die Systeme unterscheiden sich voneinander in diversen Aspekten, die wichtigste davon sind:

  • Art der Anlage: 1-Kreis- oder 2-Kreis-Anlagen
  • Größe und Belastung der Luftbälge: 6 , 7 oder 8 Zoll
  • Art der Steuerung: Hard- und Softtouch, Elektroventile, Bluetooth oder App
  • Art und Platzierung der Steuerung: auf universelle und fahrzeugspezifische Lösungen
  • Und mit oder ohne Kompressor.

Das letzte ist das Thema des Artikels. Wir versuchen in dem Beitrag eine Übersicht zu verschaffen, wann ein Kompressor sinnvoll ist und wann nicht. Und wenn ja, welche Kompressoren gibt es, und für welche sollte man sich entscheiden.

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Kompressor für die Luftfederung Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroen Jumper

Vorab kann festgehalten werden, dass alle Systeme mit Ausnahme der Softtouch-Steuerung mit oder ohne Kompressor erhältlich sind. Bei den Softtouch-Bedienfeldern ist dies aufgrund der Doppelfunktion des Schalters nicht möglich: Elektrischer Schalter für den Kompressor und Ablassventil.

Wann sind die Kompressoren nicht zwingend erforderlich

Kompressoren sind in bestimmten Situationen weniger sinnvoll, insbesondere wenn die Anforderungen an das Luftfedersystem gering sind oder Alternativen besser geeignet sind.

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luftfederung ohne pumpe

 

Hier sind einige Fälle, in denen ein Kompressor möglicherweise weniger nützlich ist:

 

  1. Geringe Nutzungshäufigkeit: Wenn die Anpassung der Luftfederung nur selten erforderlich ist, wie bei Wohnmobilen oder Transportern, die nur gelegentlich stark beladen sind, kann es ausreichen, den Luftdruck manuell zu justieren. Ein Kompressor ist in solchen Fällen möglicherweise überflüssig und erhöht nur die Komplexität und Kosten des Systems.
  2. Zusätzlicher Energieverbrauch: Kompressoren benötigen Strom, was bei Fahrzeugen mit begrenzter Batteriekapazität zu Problemen führen kann, insbesondere wenn keine Solaranlage oder eine leistungsstarke Lichtmaschine vorhanden ist. In solchen Fällen wäre ein manuelles Befüllsystem effizienter.
  3. Gewicht und Platzbedarf: Ein eingebauter Kompressor nimmt Platz in Anspruch und erhöht das Fahrzeuggewicht. Bei Fahrzeugen, bei denen Gewicht und Platz eine große Rolle spielen, kann dies nachteilig sein.
  4. Kosten-Nutzen-Verhältnis: Kompressoren sind teurer als manuelle Lösungen. Wenn die Vorteile, wie eine häufige und schnelle Anpassung des Luftdrucks, nicht regelmäßig genutzt werden, rechtfertigen die zusätzlichen Kosten und der Installationsaufwand den Einsatz eines Kompressors nicht.
  5. Technische Anfälligkeit: Kompressoren sind komplexe Geräte, die regelmäßige Wartung benötigen. Bei einfacher Nutzung kann ein rein manuelles System weniger störanfällig und somit langlebiger und kosteneffizienter sein.

Insgesamt sollte der Einsatz eines Kompressors gut durchdacht sein und in erster Linie von der Nutzungshäufigkeit, der Fahrzeugausstattung und den individuellen Bedürfnissen abhängen. Für viele Anwendungen, bei denen die Vorteile eines Kompressors nicht regelmäßig benötigt werden, sind einfachere Lösungen häufig ausreichend und kosteneffizienter.

 

Wann ist ein Kompressor bei Luftfederung sinvoll?


Kompressoren sind bei Luftfederungssystemen dann sinnvoll, wenn die Luftfederung flexibel auf unterschiedliche Beladungs- und Fahrbedingungen angepasst werden soll. Sie ermöglichen es, den Luftdruck in den Luftfedern direkt und schnell zu regulieren, ohne dass externe Luftquellen oder manuelle Pumpen notwendig sind.

luftfederungspumpe Kompressor für die Luftfederung

Hier sind einige Situationen, in denen Kompressoren besonders nützlich sind:

  1. Flexible Anpassung der Fahrzeughöhe: Mit einem Kompressor können Sie die Fahrzeughöhe je nach Situation schnell anpassen. Das ist besonders hilfreich beim Beladen, Parken auf unebenem Gelände oder beim Einfahren in Tiefgaragen, wo eine niedrigere Höhe erforderlich ist.
  2. Unabhängige Steuerung bei 2-Kreis-Systemen: Bei 2-Kreis-Systemen, bei denen die linke und rechte Seite der Hinterachse separat gesteuert werden können, erleichtert ein Kompressor die präzise Druckanpassung für jede Seite. Dies ist besonders nützlich, wenn das Fahrzeug ungleichmäßig beladen ist, um eine gleichmäßige Fahrzeuglage zu gewährleisten.
  3. Komfortsteigerung während der Fahrt: Ein Kompressor ermöglicht es, den Luftdruck während der Fahrt an verschiedene Straßenbedingungen anzupassen. So kann auf einer holprigen Straße der Druck reduziert werden, um den Komfort zu erhöhen, und auf der Autobahn kann der Druck erhöht werden, um die Stabilität zu verbessern.
  4. Zeitersparnis und Bequemlichkeit: Kompressoren machen das manuelle Aufpumpen überflüssig. Dies spart Zeit und ist besonders praktisch, wenn die Luftfederung häufig angepasst werden muss, etwa bei wechselnder Beladung.
  5. Sicherheit bei hoher Beladung: Bei Fahrzeugen, die oft stark beladen sind oder bei denen hohe Achslasten auftreten, ermöglicht ein Kompressor die kontinuierliche Überwachung und Anpassung des Luftdrucks, was die Sicherheit erhöht und das Risiko von Fahrwerksproblemen reduziert.

Insgesamt sind Kompressoren eine sinnvolle Ergänzung für Luftfederungssysteme, die häufig angepasst werden müssen oder bei denen ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit gewünscht ist.

 

Welcher Kompressor für die Luftfederung?

Im Allgemeinen sollten Kompressoren verwendet werden, die für die Luftfederung am besten geeignet sind. Viele auf dem Handel erhältliche Kompressoren sind für häufigen Gebrauch und hohe Belastung nicht geeignet. Die Kompressoren für die Luftfederung sind darauf ausgelegt, immer wieder eingeschätzt zu werden. Aus diesem Grund bestehen (bei seriösen) Herstellern die Hauptbauteile aus Metall (Kolben, Zylinder), außerdem verfügen sie über entsprechende Kugellager sowie eine Belüftung und sind weniger anfällig gegen Feuchtigkeit, Staub, Frost.

Einige Hersteller, z.B. XIMPLIO, bieten Kompressoren in zwei Ausführungen an. Das Hauptmerkmal ist die Leistung, aber auch andere Merkmale wie Stromverbrauch und Größe hängen davon ab.

luftfederungssystem fur Peugeot Boxer, Citroen Jumper, Fiat Ducato

 

Eine Luftfederung mit einem Standardkompressor benötigt 3-4 Minuten, um das Fahrzeug auf die gewünschte Höhe zu bringen. Der Hochleistungskompressor benötigt die Hälfte dieser Zeit.

Der Vorteil der Standardkompressoren ist ihre kompatible Größe. Und damit verbunden die Einbaumöglichkeiten.

Beim Fiat Ducato oder den baugleichen Fahrzeugen der Sellantis-Gruppe können die Kompressoren hinter der Trittstufenverkleidung und damit trocken untergebracht werden.  

Fazit:

Die Entscheidung, ob ein Kompressor für ein Luftfedersystem sinnvoll ist, hängt stark von der Nutzungshäufigkeit und den Anforderungen des Fahrzeugs ab. Ein Kompressor bietet erhebliche Vorteile bei der flexiblen Anpassung der Fahrzeughöhe, besonders bei wechselnder Beladung und unebenen Straßenbedingungen. Er spart Zeit, steigert den Komfort während der Fahrt und sorgt für mehr Sicherheit, insbesondere bei Fahrzeugen mit hoher Achslast.

Für Fahrzeuge, die selten stark beladen sind oder bei denen die Luftfederung nur gelegentlich angepasst werden muss, kann jedoch ein manuelles System ausreichend sein. Kompressoren verursachen zusätzliche Kosten, nehmen Platz ein und erfordern regelmäßige Wartung, was sie in manchen Fällen überflüssig macht.

Kurz gesagt: Ein Kompressor lohnt sich besonders für Fahrzeuge, die regelmäßig in unterschiedlichen Bedingungen genutzt werden, bei denen die Luftfederung häufig angepasst wird. In anderen Fällen kann man auf diese zusätzliche Komponente verzichten und auf manuelle Systeme setzen.

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